Ende letzten Jahren durfte ich ja im Rahmen eines Mini-Roadtrips #mbrt14 California den Pacific Coast Highway gen Süden in einer Mercedes G-Klasse fahren, nun war ich just schon wieder in Kalifornien und hatte die Gelegenheit das letzte Stückchen, was ich damals im Dunklen fahren musste, noch mal im Hellen zu sehen. Aufgebrochen bin ich an einem Hotel am Strand von Santa Monica und das Ziel lag in Santa Barbara.
Einen Großteil der Strecke kann man – wenn nicht wie in meinem Fall ein Teil der Strasse wegen eines Erdrutsches gesperrt ist – auf dem Pacific Coast Highway entlang cruisen, der erste Streckenabschnitt führt dann durch die Gegend von Malibu. Nun bringt es mein Job ja so mit sich, dass ich alles fahrender Weise erlebe und meist keine Zeit habe, mal zu sehen, was sich denn so links und rechts der vom einladenden Hersteller ausgearbeiteten Route befindet, aber immerhin, weiss ich jetzt, wie es in Malibu so aussieht.
Und unter uns – es ist schon etwas enttäuschend. Laut Wikipedia leben in Malibu gerade mal etwas für 10.000 Menschen. Dafür ist aber nahezu die komplette Küste mit kleinen Häuschen zugepflastert vor deren Garage eher hochpreisige Fahrzeuge stehen. Ich bin extra einen kleinen Umweg gefahren, um vielleicht irgendwo mal einen freien Zugang zum Meer zu finden – Pustekuchen. Es gibt zwar ein paar Stellen, die nicht besiedelt wurden und auch einen öffentlichen Strand, da kommt man aber nur schwer mit dem Auto hin.
Durchaus beeindruckend fand ich hingegen, wie viele Kalifornier an einem Freitag morgen die Zeit finden, ihrem Hobby dem Wellenreiten nachzugehen. Schon am Strand von Santa Monica liefen kurz nach dem Morgengrauen immer mehr in Neopren gehüllte Personen mit ihren Brettern ins Wasser, nur um dort dann auf ihrem Brett auszuharren – in Erwartung der nächsten Welle. Und dieses Schauspiel zog sich im Verlaufe meiner Fahrt fort. Immer wieder standen am Strassenrad – ausserhalb des bebauten Gebietes Fahrzeuge, dahinter Surfer im Wasser. Ein sehr lässiger Lebensstil, wenn er sich denn mit dem normalen Job vereinbaren lässt.
Kurz hinter Malibu war dann die Strasse gesperrt, ganz der ignorante Autoblogger habe ich die ersten beiden Strassensperren passiert, da dies eben noch ging, um dann vor der letzten, finalen Sperre rechts in die Berge zu fahren. Ich weiss jetzt, dass es auch in Amerika wirklich schmale Strassen gibt. Und war mein Auto – ein Mercedes-Benz S 550 Coupé – auf der Küstenstrasse ein sehr angenehmes Cruise-Mobil, so kam mir das Luxus-Coupé auf den engen Bergstrasse doch schon etwas sperrig vor. Einige Serpentinen später, hatte ich dann teils wirklich wunderschöne Aussichten über das Bergland, was sich direkt an das Meer anschliesst. Abseits der Zivilisation fühlt man sich aber ganz und gar nicht, denn auch die Berge sind relativ dicht bebaut und hier und da kann man erahnen, dass sich einer der Los Angeles-Reichen hier sein exklusives Wochenendhaus auf den Berg gestellt hat.
Auch wenn bei mir jobbedingt alles immer Schnell-Schnell gehen muss, so kann ich mich doch immer wieder an der Natur erfreuen, die an mir auf meinen Testfahrten durch „fremde Länder“ vorbeizieht. Und wie so oft habe ich mir auch dieses Mal vorgenommen, irgendwann noch einmal zurück zu kehren und mir das Ganze in Ruhe anzusehen.
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