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Das schmutzige Geschäft mit Instagram

Ich finde Instagram als social network nach wie vor sehr spannend und nutze es auch gerne. Privat wie auch professionell. Allerdings sind die kommerziellen Bestrebungen vieler Unternehmen dort in der Tat mittlerweile mehr als nur leicht anstössig. Die Wirtschaftwoche greift das Thema auf und hackt wieder fein auf den kleinen unschuldigen Mädchen rum, die von Unternehmen mit Materialen bestückt werden, damit sie es ihren Followern unter die Nase reiben. Ohne Kennzeichnung versteht sich. Und selbst wenn ein Hashtag wie #sponsored zwischen all den anderen Hashtags versteckt wird, so entspricht das natürlich längst noch keiner ordentlichen Kennzeichnung, sondern ist schlicht und einfach Schleichwerbung.

Spannend ist auch wie Unternehmen die Aktivitäten auf Instagram auswerten. Zählte man vor einem Jahr noch Abonnentenzahlen und Interaktionen, so reicht heute schon, dass ein Bild in einem User-Stream angezeigt wurde. Wenn ich mein eigenes Benutzerverhalten bewerte, dann scrolle ich meist schnell durch die ganzen Bilder und halte gerade mal an, wenn ich etwas sehe, was mir gefällt. Die anderen Bilder nehme ich dann kaum wahr. Ob das nun ein Fahrzeug von Hersteller A oder B angezeigt wird, registriert allenfalls mein „professionelles“ Unterbewusstsein. Bei anderen Produkten wie einem Grill oder einer Uhr setzt bei mir die Assoziation zwischen Markennamen und Gegenstand vollkommen aus. Aber dann, was verstehe ich denn schon von Online-Marketing, richtig.

Wenn man sich dann aber die Schleichwerbungs-Geschichte noch einmal genauer ansieht, kommen schnell neue Fragen auf. Wenn ich von einem Hersteller für das Erstellen von Content wie Bilder oder Film bezahlt werde und diese dann auf meinen eigenen Kanal publiziere, ist dies dann ebenfalls Schleichwerbung, wenn ich das Ganze nicht kennzeichne?

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