Lieber Robert,
ich bin einfach nur traurig. Warum musstest Du so früh gehen? Es ist geradezu bizarr, denn heute morgen bin ich mit dem Auto nach Frankfurt gefahren, um nach Barcelona zu fliegen, morgen zurück und da hatte ich einen Abstecher im Krankhaus fest eingeplant. So fest, dass ich Dir direkt in der Lounge schreiben wollte. Krankenhaus, Zimmernummer. Eben noch mal schnell geguckt, ob Du zuletzt „die Tage werde ich entlassen“ oder „ich bin entlassen“ geschrieben hattest. Da habe ich dann das Posting von Don Dahlmann gesehen. Du bist in der Nacht gestorben. Verdammt, Rob!
Ich habe keine Ahnung, wie viele Jans Du hattest, aber anhand der Anteilnahme, die gerade durch die sozialen Medien gespült werden, wusste nicht nur ich Deine liebeswerte Art zu schätzen.
Vor 10 Jahren hatte Alex Kahl das Foto oben aufgenommen. Du der große Blogger, den Du ja nie selbst in Dir gesehen hast, ich der kleine Rookie. Der Anfang einer innigen Bindung, die wir über 10 Jahre auf Events und Messen gepflegt haben.
Ich habe Dir nie explizit gesagt, wie wichtig mir Deine Meinung und Deine Worte waren. Auch wenn Du stets so quer gedacht hast, dass ich Dir nicht immer folgen konnte. Auch haben wir nicht immer die gleiche Meinung gehabt, wobei das eigentlich auch spassiger war. Ich hoffe aber sehr, dass Du wusstest, wie gern ich Dich hatte. Das ist ein öffentliches Posting, Du verstehst schon, dass ich nicht alles aufwärmen kann. Aber ich will nicht unerwähnt lassen, dass Du Dich auch nach 5 Jahren noch genau an unsere Gespräche erinnert hast und mich oft nach dem Stand der Dinge gefragt hast.
In der heutigen Zeit, wo die Aufmerksamkeitsspanne der meisten Leute ein paar Sekunden beträgt, warst Du ein Fels in der Brandung. Da wo andere in unserem Business stets auf den eigenen Vorteil und die eigene Karriere bedacht sind, waren Dir solche Dinge scheissegal. Und genau so. Dein Wort war mir wichtig, weil ich wusste das es von Herzen kam – oder aus Deinem verqueren Verstand – auf jeden Fall war es immer grundehrlich.
Cornelia hat bei Instagram es so schön zusammengefasst:
Du sagtest stets: „Conny, weine nicht eines Tages an meinem Grab. Singe und tanze und feiere mein Leben. Es war geil, ich habe viel erlebt, was gibt es da zu betrauern?“
Sorry Rob, ich sitze hier gerade und heule hemmungslos. Ich denke an all deine kleinen Marotten, die ich so unterhaltsam fand. An Deine teils weisen und teils lebensnahen Ratschläge. Verdammt, ich werde es Dich vermissen. Ich werde vermutlich verdrängen, dass Du nicht mehr bei uns bist und mich fragen, wann ich Dich mal wieder sehe. Oder mich fragen, warum Du nichts mehr bei Facebook postest. Einfach, weil ich die Realität scheisse finde. Aber ich verspreche Dir, dass ich Dein Leben und Dich feiern werde.
Und ich will versuchen, Dich nicht zu vermissen, sondern mich immer wieder an unsere großen und kleinen Momente zu erinnern. Mach’s gut Rob und Danke für den Fisch!