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Ich werde schon wieder Millionär: diesmal – Sprühschimmel

Als kreativer Mensch hat man ja wirklich eine Gabe in die Wiege gelegt bekommen, die man allzu oft mit Füssen tritt. Ich schätze mich sehr glücklich mit regelmässiger Beständigkeit Ideen zu haben, die mich – jede für sich genommen – ganz locker zum Millionär machen können. Leider bin ich dann aber oft zu phlegmatisch, um die nächsten Schritten zu gehen. In der Vergangenheit habe ich – damals noch in meinem alten Blog – ganz großzügig meine Ideen unter das Volk gebracht. Für die findigen Leute mit dem nötigen Geschäftssinn. Und diese Tradition möchte ich auch wieder aufleben lassen.

Neulich, es waren gerade Freunde zu Besuch, hatte ich wieder so einen genialen Einfall. Sprühschimmel! Also nicht wirklich echten Schimmel, wohl aber ein Zeug, was so aussieht wie Schimmel, aber dann im Prinzip vollkommen harmlos ist und sogar zum Verzehr geeignet ist. Zugegeben, das Ganze hat einen etwas anrüchigen Touch, aber verkaufen sich eben solche Produkte nicht besonders gut.

Ihr seht keine Use-cases? Ach bitte sehr:
Der Klassiker wäre wohl der Kühlschrank in der Firma oder WG. Die Frage „Wer hat mein XY gegessen?“ gehört dann fortan der Vergangenheit an. Einfach ein Brise Sprühschimmel auf das jeweilige Produkt und es ist geschützt vor dem Hunger der anderen.
Aber auch generell kann man sich mit Sprühschimmel ein wenig Freiraum verschaffen. Ob nun im Auto auf dem Beifahrersitz, im Gästezimmer oder auch an der Toilettenwand. Richtig dosiert eingesetzt, sorgt Sprühschimmel auf jeden Fall dafür, dass unliebsame Personen auf Abstand bleiben.
Natürlich muss der Produzent auch aufpassen. Denn mit Sprühschimmel lassen sich auf jeden Fall auf subversive Energien freisetzen. Ein wenig Sprühschimmel auf den Nachtisch im Restaurant und schon lässt sich die Rechnung drücken. Ein wenig Sprühschimmel im Hotelzimmer oder Mietwagen und man kann auf ein kostenloses Upgrade spekulieren. Ein Dose Sprühschimmel bei der nächsten Massenwohnungsbesichtigung und man muss sich mit deutlich weniger Mitbewerbern schlagen.
Solange das Produkt noch nicht weltweit bekannt ist, lässt es sich auch prima zur Gefahrenabwehr nutzen. Man denke sich nur, die Polizei würde Demonstration nicht mehr mit gefährlichem Reizgas oder Pfefferspray auflösen, aber mit ekeligem, aber vollkommen harmlosen Sprühschimmel.

Am Ende schenke ich Euch nur die Idee, die Entwicklung, Produktion und Vermarktung müsst ihr dann schon selbst übernehmen. Nichts zu danken.

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Der rechte Augenblick

Bereit sein ist viel, warten können ist mehr; doch erst den rechten Augenblick nutzen ist alles.

Arthur Schnitzler

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47 Minuten in der tech.lounge CEBIT 2016

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Letzten Freitag war ich das erste Mal seit gefühlt 20 Jahren wieder auf der Cebit. Ich erinnere mich zumindest nur noch sehr dunkel an meinen Besuch. Damals war die Cebit noch eine Endkunden-Messe und Heerscharen von jungen Männern bewaffnet mit Plastiktüten säumten die Gänge. Wenn an einem Stand etwas kostenlos verteilt wurde, kreisten die Nerds wie die Geier um einen Kadaver um den jeweiligen Stand herum. Selbst wenn das kostenlose Präsent noch so unspannend war. Selbst Kullijäger waren mit dabei.

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Glückliche Gesundheit

Es ist förderlich für die Gesundheit, deshalb beschließe ich, glücklich zu sein.

Voltaire

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Blogs sind tot. Mal wieder …

Michael Spehr ist ein Kollege von mir, wenn man es denn so nennen will. Er füllt in der FAZ die Seiten unter der Rubrik „Technik und Motor“. In einer heutigen Glosse schreibt er unter dem Banner „Blogs am Ende“ Man solle den Begriff Blogger endlich zu Grabe tragen. Hmmm. Ach was. Nein doch. Da erhebe ich doch mal Einspruch, Kollege Spehr. ich schreibe seit 2004 unreflektiert ins Netz. Ich war also ein Blogger der zweiten Stunde. Und nur am Rande – seitdem haben sich immer wieder regelmässig Experten gemeldet, die uns Blogger mit unseren Blogs totschreiben wollten. Aber dann – guckt mal – wir sind immer noch da.

Beim Kollegen Spehr darf ich also u.a. nachstehendes lesen: Heute gibt es diese Blogs zwar noch immer, sie sind jedoch bedeutungslos. Die Blogger von früher schreiben entweder direkt auf den Seiten der etablierten Verlage oder sie sind, wie Sascha Pallenberg, mit professionellem Webauftritt, mit hohen Besucherzahlen, Werbung, Sponsoren und fest angestellten Mitarbeitern nichts anderes als, sagen wir es ruhig: Verleger.

Nunja, Herr Spehr. Ich weiss ja nicht, was sie den ganzen Tag so tun, aber viel mit Blogs scheinen sie sich ja nicht zu beschäftigen. Das Schöne an diesen Blogs ist doch, dass es keine wirkliche Definition gibt, was so ein Blog ist, wie es zu sein hat. Im Prinzip steht der Begriff doch eher für einfaches Publizieren im Internet, ohne dass man sich dem Diktat eines Verlages unterwerfen muss. Und gerade im automobilen Bereich gibt es beispielsweise einige Blogger, die durchaus alles andere als bedeutungslos sind. Oder wie sonst sollte man den polemischen Aufschrei vom Kollegen Katermann, seines Zeichens Chefredakteur der AMS verstehen.

Sicherlich. Die Blogs sind am Ende. Schon komisch. Vor allem, weil immer mehr von ihren freien Kollegen mittlerweile selbst in Blogform im Internet publizieren. Sicherlich. Blogs sind bedeutungslos. Darum hat sich eben unlängst eine ganze Industrie rund um die Selbstpublizisten herum aufgebaut. Alles Opportunisten, denke ich, die nichts besseres können oder auch sonst keine Ahnung haben.

2007 gab es also noch Blogger und heute nicht mehr? Nunja. Wie Sie meinen. Ich habe ja keine Ahnung, aber dann. Ich war seit 2004 mittendrin und nicht in einem Elfenbeinturm eingesperrt. Wenn man das Jahr 2007 schon nennen möchte, dann allenfalls, um den Start der Professionalisierung der Blogger zu benennen. Und damit schliesse ich dann auch schon den Kreis. Der Begriff Blogger ist meiner Meinung nach mitnichten fest definiert, vielmehr wandelt er sich mit der Zeit. Viele Blogger aus der frühen Zeit haben unlängst aufgehört ins Internet zu schreiben. Ein paar wenige von ihnen verdienen nun auch Geld, in dem sie für Verlage schreiben. Aber das Schöne an den Blogs ist doch auf jeden Fall, dass ständig neue Leute ihr Glück versuchen. Und somit die Meinungsvielfalt – zumindest im Internet – erhalten.

Gerade in unserer Branche sterben doch beispielsweise die Motor-Redakteure der Tageszeitungen aus und werden dann durch die Meldungen der entsprechenden Agenturen ersetzt. Wenn man sich nicht schon die Dienste von Thomas Geiger und Konsorten gesichert hat. Sie haben natürlich das Recht, Blogs bedeutungslos zu finden. Für mich sind sie nach wie vor die Quelle von unterhaltsamen Artikeln, die ich sonst nirgends lesen kann. Eine angenehme Vielfalt auf die ich zugreifen kann. Denn wer sich die Mühe macht und sie die Zeit nimmt, kann auch heute immer noch neues und vor allem interessantes Lesefutter aufstöbern!

Wer es vertiefen möchte, der gute Thomas Knüwer hat drüben bei Indiskretion Ehrensache eine deutlich ausführlichere Antwort an den Kollegen Spehr verfasst.

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Denkst Du böse

An sich ist nichts weder gut noch böse; das Denken macht es erst dazu.

William Shakespeare

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Youtube: Ausfahrt.tv besser als Mercedes, VW, Audi und BMW

Selbstmarketing FTW! Hey, man muss auch nicht immer so schrecklich erwachsen und selbstkritisch sein, oder? Laut dem, ich sage mal „interessanten“, ROCKIT YouTube Channel Analyzer ist die Youtube-Performance meines Youtube-Kanals Ausfahrt.tv besser als dass, was die Agenturen und social media Manager von Audi, BMW, Mercedes-Benz und Volkswagen auf die Reihe bekommen. Lediglich das Engagement in Rüsselsheim schätzt der „Analyzer“ besser ein, als meine Arbeit. Yeah! Hip Hip Hurra! möchte oder besser sollte ich da lauthals brüllen und mir dabei auch noch sehr männlich auf die eigene Schulter klopfen.

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Grenzen

Es gibt keine Grenzen. Weder für Gedanken noch für Gefühle. Es ist die Angst, die immer Grenzen setzt.
Ingmar Bergman

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AMS klagt an! Von Automobilherstellern finanzierte Blogger …

ams-bezahlte-bloggerJens Katermann ist der Chefredakteur der „auto, motor und sport“, aktuell Nummer zwei der deutschen Automobil-Print-Publikationen. Im Sonderheft, das der aktuellen Ausgabe der AMS beiliegt, erklärt er seinen Lesern die Wichtigkeit von unabhängigen Autotests. Dabei ist er sich auch nicht zu Schade, mal eben einen Oliver-Kahn-Karate-Tritt in Richtung Blogger zu starten. Und ich hatte gedacht, dass wir uns spätestens seit Anfang 2015 darauf geeinigt haben, dass sowohl die klassischen als auch die Online-Medien alle ihren Platz haben und es hüben wie drüben eben gute und schlechte Publikationen gibt.

Aber nein, Herr Katemann will austeilen. Und ich frage mich, welche Angst Herrn Katemann bewegt hat, dann auch wirklich auszuteilen. Denn wir schon in den Wind pinkelt, darf sich doch nicht wundern, wenn etwas zurückkommt. Herr Katemann schreibt also: „Es ist schon erstaunlich, wer sich im Internet alles Autotester nennt. Gibt man irgendein Fahrzeugmodell plus das Wort „Test“ bei Online-Suchmaschinen ein, finden sich Hunderte sogenannter Testberichte. Nur noch die wenigsten Einschätzungen der Schreiber stützen sich dabei auf eigene Messwerte.“

Nun, Herr Katemann. Vielleicht besuchen Sie mal ihre Online-Redaktion und lassen sich von einem ihrer zahlreichen SEO-Spezialisten erklären, wie das denn nun läuft mit diesen „Online-Suchmaschinen“. Zumindest laut dem Duden.de ist Test als „nach einer genau durchdachten Methode vorgenommener Versuch, Prüfung zur Feststellung der Eignung, der Eigenschaften, der Leistung o. Ä. einer Person oder Sache“ definiert. Ich kann mich auch ganz grob irren, aber ich verstehe es so, dass es darum geht, bestimmte Eigenschaften einer Sache zu prüfen – unerheblich ist dabei wohl längst welche. Das Gespräch mit seiner Online-Redaktion sollte Kollege Katemann auf jeden Fall suchen.

Denn da sehe ich auf der Seite http://www.auto-motor-und-sport.de/vw/tiguan/tests/ unter der Überschrift „TEST“ den Fahrbericht zum neuen Tiguan des AMS-Kollegen Marcus Peters. Mir suggeriert dies durchaus, dass die AMS einen Test des neuen Kompakt-SUV mit der Überschrift „Fahrbericht“ an die lesenden Kunden bringen will. Interessant finde ich hierbei, dass ich mit dem Kollegen bei der Fahrveranstaltung zugegen war. Ich hatte ihn selbstredend nicht die ganze Zeit im Blick, denn wir haben ja alle unseren Content produziert. Und wenn ich jetzt den Test .. hoppla .. Fahrbericht, Verzeihung, selbst lese und nur ein Beispiel herausgreife, dann kommt es mir so vor, als würde die AMS genauso mit den Pressetexten der Hersteller arbeiten, wie all die bösen Kollegen, die Herr Katemann in seinem Vorwort angreift:

„… die Karosserie des Tiguan mit 4-Motion-Antrieb elf Millimeter höher liegt als diejenige des Fronttrieblers und samt so genannter Offroad-Frontpartie 25,6 statt 18,3 Grad Böschungswinkel bietet. Wesentlich interessanter dürfte für künftige Käufer allerdings sein, dass ihr allradgetriebenes SUV eine Anhängelast von 2.500 Kilogramm bewältigen kann sowie gegen Aufpreis (ab 340 Euro) das Rückwärts-Rangieren mit Anhänger nahezu selbständig übernimmt.“

  • Bei der Fahrveranstaltung waren nur 4MOTION-Modelle verfügbar, die Angabe der Bodenfreiheit kann also nicht auf eigenen Messwerten beruhen, sondern stammt vermutlich aus der Pressemitteilung.
  • Bei der Fahrveranstaltung waren nur Modelle mit der Offroad-Front verfügbar, die Angaben des Böschungswinkel konnten also meines Wissens nicht nachgemessen werden.
  • Bei der Fahrveranstaltung war meines Wissen kein Modell mit Anhängerkupplung verfügbar, demzufolge war meines Wissen auch kein Fahrzeug mit dem Anhänger-Assistent verfügbar. Demzufolge können diese Informationen auch bestenfalls aus der Pressemitteilung entstammen.

Wenn man sich als Chefredakteur schon mit Wortklauberei befassen möchte, dann sollte man sich auch sicher sein, dass man nicht die eigenen Leute trifft. Aber es geht noch weiter. Herr Katemann ist mit seinem Rundumschlag längst noch nicht fertig: „Neu: vom Autoherstellern finanzierte Blogger die nichts anderes tun, als diese Hersteller ins rechte Licht zu rücken. Eine gefährliche Entwicklung der automobilen Medienlandschaft, wie ich finde.“

Ich gestehe. Ich bin sehr interessiert. Zu gerne würde ich wissen, von welchen schwarzen Schafen der gute Herr Katemann hier spricht. Und ob es sich denn überhaupt um schwarze Schafe handelt. Die Aussage des AMS-Chefredakteur klingt in meinen Augen ebenso polemisch wie „Die Autozeitungen sind doch alle von Hersteller XY gekauft.“ Hier würde ich mir doch mal einen Artikel wünschen, in dem Ross und Reiter benannt werden. Hersteller wie Blogger. Ich denke, dass ich einen ganz guten Einblick habe in unsere Szene. Habe ich da etwas übersehen? Diese Entwicklung – wenn es sie denn überhaupt real gibt – finde ich als Blogger und Youtuber ebenso bedenklich wie der Kollege. Aber wie gesagt. Ein paar dahingeschriebene Behauptungen machen noch lange keine Fakten – und gerade auf die Fakten ist die AMS doch laut Herrn Katemann so stolz.

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Minderwertigkeitsgefühle

Niemand kann Dir ein Minderwertigkeitsgefühl aufzwingen ohne Deine eigene Bereitschaft dazu.

Eleanor Roosevelt