Frederic Schlosser gehört zu einer Generation von Kreativen, die mich unlängst als „Vater“ bezeichnen können. Und ich meine leider Gottes nicht im kreativen Sinne, sondern rein biologisch – das könnten meine Kinder sein. Es gibt da ein Scharr von jungen Leuten um die 20 Jahre, die mir mit ihrem Schaffen einfach den Atem rauben. Die so coole Dinge zaubern mit ihren Werkzeugen, dass ich mir selbst wie ein kleiner Stümper vorkomme.
Frederic Schlosser gehört eindeutig zu dieser Gruppe. Als ich das erste Mal auf ihn aufmerksam geworden bin, hatte ich mich selbst noch für einen vielversprechenden Fotografen im zarten Alter von 40 Jahren gehalten. Und da war dieser Bengel. Der ganz augenscheinlich so gar nicht fotografieren konnte, allenfalls irgendwie mit Photoshop ein paar Tricks bei Youtube gelernt hatte und nun irgendwelche mittelmässigen Fotos bis zur Unkenntlichkeit zer’photoshop’te, dass es eher wie eine Zeichnung aussah, als irgendetwas anderes. Ok. Das ist jetzt schon gelogen. Seit erstes Bild fand ich ziemlich cool, die weiteren dann aber wieder langweilig, weil sich das Ganze doch sehr ähnelte. Und schlecht fand ich keins der Werke, aber Neidzerfressen wie ich war, wollte ich das doch nicht zugeben.