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Angetestet: Lufthansa Inflight Entertainment via WLAN auf Kurzstrecken

Ich bin neulich erst um 1 Uhr morgens von einer Veranstaltung nach Hause gekommen und um 4 Uhr schon wieder aufgestanden, damit ich meinen Flug von Hannover nach Mallorca via München nicht verpasse. Entsprechend matschig habe ich mich gefühlt und dachte auch anfänglich, dass ich halluziniere, als eine Stewardess uns per Durchsage mitteilte, dass sie auf unserem Kurzstreckenflug im Airbus 321 LH2105 von Hannover nach München WLAN bereitstellen würden.

Lufthansa-Infliegt-Entertainment-WLAN-Mittelstrecke-offenes-WLANIch habe fix mein MacBook aus der Tasche geholt und siehe da. Tatsächlich. Ein freies WLAN mit dem Namen „Lufthansa Entertainment“. Und bevor sich hier jetzt irgendjemand zu sehr freut. Es ist wirklich nur das. Ein gekapseltes WLAN mit dem man bei Bedarf sich das „Lufthansa Entertainment“ Programm aufs Endgerät streamen kann. Angekündigt hatte die Lufthansa dies schon im März letzten Jahres, profitieren konnte ich davon bisher noch auf keinem meiner zahlreichen, bisherigen Flüge.

Ein Drittel ihrer „Airbus 321“-Flotte, knapp 21 Jets, wollte die Lufthansa mit einem jeweils 25 Kilogramm schweren „BoardConnect“ ausstatten, im März 2014 hiess es noch, man würde an der Zertifizierung der Hardware arbeiten. Angedacht war das System für Mittelstreckenflüge wie nach Moskau, in den Nahen Osten oder nach Nordafrika. Warum ich jetzt das System zum ersten Mal auf einer Kurzstrecke erleben durfte, kann ich nicht sagen.

Das „Lufthansa Entertainment“ Programm bietet über die Weboberfläche neben Filmen (Movies, BestOfTV) auch Spiele, Audio-Inhalte und Lesestoff. Hier ganz interessant, den Spiegel lädt man beispielsweise als PDF, was man sich auch abspeichern kann. Ich kann mir vorstellen, dass sie dies noch ändern werden. Die Übertragungsgeschwindigkeit bezeichne ich mal salopp als flott. Weder Film noch Ton konnte ich geniessen, erst nach dem Flug habe ich jetzt erfahren, dass man dafür Microsoft Silverlight benötigt. Die Spiele hingegen haben funktioniert im Browser.

Ich bin ja immer ein großer Freund der „Fluginfo“, sehe also gerne, wo ich gerade herumgeflogen werden. Da hat es bei mir auch noch beim Bildaufbau gehapert, aber so ist schon mal besser als mit dem Handy am Fenster zu sitzen und zu versuchen, per Navigon Navigations-Software den aktuellen Standort zu ermitteln.

Auf dem iPhone sieht es ein wenig anders aus. Da kann man sich lediglich die Fluginfo und die Magazine ansehen. Für alle anderen Inhalte muss man eine App installieren. Das hätte ich ja auch gerne getan, wenn ich denn von der Existenz des Lufthansa Inflight Entertainment gewusst hätte. Wer für den Ernstfall beim nächsten Flug gewappnet sein möchte, guckt auf der passenden Lufthansa-Seite vorbei oder installiert sich direkt die passende App für iOS oder Android Devices.

Ich finde dieses neue Konzept als Vielflieger auf jeden Fall spannend. Wenn die Lufthansa da noch ein wenig dran feilt, ist es für mich als Kunde ein echter Mehrwert. Vor allem, wenn ich nicht auf den Business-Sitzen Platz nehmen kann, habe ich trotzdem die Möglichkeit, tagesaktuelle Zeitungen und Magazine zu lesen.

Somit kann man meiner Meinung durchaus höhere Preise im Vergleich zu Billigfliegern rechtfertigen und ich als Kunden bin dann auf Kurz- wie Mittelstreckenflügen durchaus bereit ein paar Euro mehr zu zahlen. Ich hoffe mal, dass sie dieses Angebot auch für den GermanWings-Nachfolger EuroWings adaptieren werden.

Silverlight und die iPhone-App habe ich jetzt installiert und wenn ich noch mal in den Genuss komme, werde ich mir das Ganze noch mal genauer ansehen.

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