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Schwimmwohnwagen Sealander

Ich gestehe, ich gehe nicht mal gerne Campen. Und ein Wohnwagen macht mich so ganz und gar nicht an. Dafür gibt es schliesslich die Holländer, oder? Aber dann. Vor ein paar Wochen bin ich über einen Beitrag bei brandeins gestolpert, in dem sie eine kleine Firma aus Kiel vorgestellt haben, die schwimmende Wohnwagen verkauft. Schwimmende Wohnwagen. Im Angesicht der Klimawandels und des steigenden Meeresspiegels müssten die doch in Holland verkauft werden, wir warme Semmeln. Schwimmende Wohnwagen. Die Idee ist ja nicht neu. Schon Ende der 60iger Jahre stellte die Firma Schäfer mit dem Suleica F 430 „S“ einen Schwimmcaravan vor. Quasi ein deutscher Airstream aus Polyester für etwas mehr als 11.000 deutsche Mark. Wobei mich der Sealander (offizielle Webseite mit hübschem Video) fast noch eher optisch an das Dübener Ei erinnert.

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Mit einem Preis von 17.990 Euro für das Basismodell, ist der Sealander nicht unbedingt ein Schnapper, das Konzept finde ich aber wirklich reizvoll. Allein die Idee den Wohnwagen an der Mecklenburgischen Seenplatte irgendwo abzuhängen und sich ein wenig über die Seen dort treiben zu lassen finde ich großartig. Zumindest in Richtung „Wenn die Kinder aus dem Haus sind“ könnte das zu einem Plan werden, denn der Sealander verfügt zwar über sechs gesellige Sitzplätze, die dann aber nur in ein Doppelbett umgebaut werden können. Aber selbst dann. Ich möchte mir ungern so ein Gefährt ans Bein binden und die ganzen Kosten alleine tragen, wenn ich den Caravan nur ein paar Mal im Jahr nutze.

UniteShareholders.org
Was mich zu einer Idee bringt, von der ich mich wundere, dass sie nicht schon längst umgesetzt wurde. Eine schön soziale Plattform auf der man potente Mitstreiter findet, mit denen man sich so eine Anschaffung teilt. Ich hatte die Idee eigentlich schon als ich mir vor Jahren die damals noch recht neue Playstation 3 gekauft habe. Ich weiss ja eh schon, dass ich so ein Spielzeug nur einen Monat lang nutze und dann durchaus erstmal das Interesse verliere. Hätte mir die schwarze Box damals auch durchaus mit zwei Mitstreitern kaufen können, somit die Kosten teilen und die Hardware monatlich routieren lassen. Dann hätte ich mich alle 3 Monate an der Playstation erfreut, was mir persönlich voll und ganz gereicht hätte. Und ich habe so das Gefühl, dass da draussen – und selbst hier in Bielefeld – einige Leute genauso ticken wie ich.

Ähnlich würde ich es mit dem Sealander sehen. Ich könnte mir gut vorstellen, mir so einen Schwimmwohnwagen mit zwei oder drei mir aktuell noch wildfremden Parteien zu teilen. Statt über 20.000 Euro und den ganzen jährlichen Kosten für Unterstellen und Wartung eben nur ein Drittel zu zahlen, weil ich so ein Gefährt nicht mal ein Drittel des Jahres nutzen könnte. Die Idee des Schwimmwohnwagens an sich finde ich aber eben so nett, dass ich mir durchaus vorstellen könnte, mich an so einem Gruppenkauf zu beteiligen. Und ich würde so einer Plattform für die Bereitstellung eines Vertrages und die Vermittlung meiner Partner eine entsprechende Provision bezahlen, so dass sich mit so einem Projekt wohl auch durchaus Geld verdienen lassen könnte. Vor allem, da man es ja durchaus international anlegen lassen kann. Da wird es dann auch richtig spannend, was die rechtliche Seite angeht.

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Egal. Ich erfreue mich eben ein paar Minuten an den Pressebildern. Die Idee zählt. Und die Idee finde ich schön.

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Fotocredit: Malte Spindler (c) Sealander GmbH 2014

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