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Mein altes Männerlied … irgendwas mit Autos ist immer

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In meiner Funktion als Autoblogger habe ich in den letzten 24 Monaten so um die 200 unterschiedliche Fahrzeuge bewegt. Das macht mir ungemein viel Spass und weil ich eben quasi einen permanenten Zugriff auf einen großen Pool von Neuwagen habe, benötige ich eigentlich gar kein eigenes Auto. Allerhöchstens um mal hier und da um zum Flughafen zu fahren.

Durch einen lediglich für mich glücklichen Zustand habe ich im letzten Jahr für einen Spottpreis einen 1995 Opel Corsa B angeboten bekommen. Aus erster Hand. Als Garagenwagen. Mit gerade Mal etwas mehr als 20.000 Kilometern auf dem Zähler. Mit seinen 45 PS ist es wirklich kein Rennwagen, aber für meine spärlichen Bedürfnisse hier in Bielefeld reicht er vollkommen aus. Zudem ist es ein gutes Mittel, um sich zwischen all den Testwagen zu erden.

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Die letzten zwei Wochen hatte ich nun einen Jaguar F-Type Coupé vor der Haustür stehen. In meinen Augen ist der Engländer ein wunderschönes Auto – als Coupé noch schöner als Cabriolet. Und selbst in der Einfahrt zu unserer bescheidenen Doppelhaushälfte macht die Katze einen schön schlanken Fuss.

Aber dann ist der Wagen für mich vor allem Mittel zum Zweck. Ein Auto, was ich bespreche und vorstelle. Und so schön ich die Katze auch finde, ein Zweisitzer zu einem Basispreis von 106.800 Euro ist so fernab meiner persönlichen Realität, dass ich das Auto beim Fahren zwar durchaus geniessen und schätzen kann, aber kein Trübsal blase, wenn er dann wieder abgeholt wird. Inklusive der 550 Pferdchen unter der Haube.

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Ganz anders stellt es sich dann dar, wenn ich ein vernünftiges Fahrzeug zum Testen bekomme. Wie zuletzt die neue Mercedes-C-Klasse als T-Modell mit dem 204 PS starken Diesel als Mercedes-Benz C 250 BlueTEC T-Modell. Schon den Vorgänger habe ich als meinen perfekten Firmenwagen tituliert. Und beim Modellwechsel im letzten Jahr hat Mercedes meines Erachtens die Optik noch mal deutlich frisch gestaltet und insbesondere das neue Interieur hat es mir angetan. Aber das ist es nicht. Ein großer Kofferraum. Eine Frontscheibe, die sich auch bei -4° Celsius mal eben locker defrosten lässt sowie eine Sitzheizung, die einem innerhalb von ein paar Minuten den Rücken angenehm aufheizt.

Das sind die Dinge, die ich dann nach der Abholung bei meinem Corsa schmerzlich vermisse. Und so finde ich mich dann regelmässig an solchen Tagen abends auf dem Sofa wieder. Das MacBook in der Hand, die mobile.de Seite geöffnet. Was folgt ist eigentlich immer das gleiche Vorgehen. Erst gucke ich nach Jahreswagen. Danach nach Fahrzeugen mit Sitzheizung, die nicht älter als 10 Jahre sind und nicht mehr als 100.000 Kilometer gelaufen sind. Im folgenden gucke ich mir dann alle Mercedes G-Klassen an, die nicht mehr als 15.000 Euro kosten. Bis ich mich dann für ein Modell entschieden habe, dauert es natürlich. Dieses verwerfe ich dann aber wieder schnell, weil mir – ganz überraschend einfällt, dass die G-Klasse einfach zu viel in der Stadt verbraucht. Schliesslich schaue ich mir diverse Oldtimer an, bis ich dann zu dem Schluss komme, dass ich eigentlich eher ein zuverlässig neueres Auto haben möchte. Zum Schluss studiere ich dann doch noch mal alle Citroën CX Angebote, kann mich aber zu keinem Zeitpunkt, ob ich eher einen CX der ersten oder doch der zweiten Serie haben möchte. Schliesslich klappe ich das MacBook genervt zu. Komme zu dem Schluss, dass ich eigentlich kein neues Auto brauche. Komme zu dem Schluss, dass der Corsa vollkommen ausreicht.

Bis ich dann am nächsten Morgen in den Kleinen einsteige. Und feststelle, dass es ewig dauert, bis der Beschlag von den Scheiben löst. Und das es nervt, dass man mir ständig die Vorfahrt nimmt. Und überhaupt – so eine Zentralverriegelung ist auch etwas Feines.

Blöde Autos!

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