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Neue Handgepäck-Maße? Nein, bitte nicht!

Da sitzt Du morgens ganz unschuldig in Deinem Auto und hörst Radio, da sorgen die Kollegen doch tatsächlich dafür, dass meine Laune schon schlecht wird, bevor ich mich an den mit Arbeit überschütteten Schreibtisch setze. Ein Mal im Jahr setzen sich die Fluggesellschaften zusammen, so gerade in Miami passiert. Neben wichtigen Themen hat man sich unter anderem darauf geeinigt, dass man die Maße des Handgepäck nach IATA-Standard deutlich verkleinern wird.

Bislang war ein IATA-konformes Handgepäck zugelassen bis zu einer Größe von 56 x 45 x 25 Zentimeter (63 Liter). Demnächst sollen es dann nur noch 55 x 35 x 19 Zentimeter (36,575 Liter) sein. Die Lufthansa, mit der ich ja zu 95% fliege, erlaubt aktuell noch Aussenmaße von 56 x 40 x 23 Zentimetern (51,52 Liter). Ich darf aufgrund meines Statuses als Vielflieger in der Regel zwei Handgepäckstücke mitnehmen und habe so schon arge Probleme mein Equipment unterzubringen.

Da Problem sind bei mir nicht etwas die Klamotten oder mein hoher Bedarf an Pflegelotionen, sondern schlicht und einfach mein technisches Equipment. Mein Standard-Ausrüstung umfasst neben meiner Nikon Spiegelreflexkamera, einen großen Camcorder, einen kleinen Camcorder, drei GoPros, 2x Funksender und Empfänger, diverse Akkus und selbstredend mein Laptop. Zu der Ausrüstung kommen noch die diversen Netzteile hinzu. Das Equipment kann ich auch nicht aufgeben, zumindest macht das aktuell kein Sinn. Ich fliege ja meist an Morgen zu einem Event, bei dem ich dann ein Auto-Review abdrehe und am nächsten Nachmittag zurück. Wenn dann ein Koffer nicht mitkommt, in dem sich mein Equipment befindet, kann ich nicht arbeiten. Auf meine Stative, die ich aufgeben muss, kann ich zur Not verzichten, auf die Kameras nicht.

Dazu kommt noch, dass die Lufthansa aufgegebenes und dann verloren gegangenes Gepäck mit maximal 1.100 Euro entschädigt. Bei einem Equipment-Wert von über 10.000 Euro empfiehlt sich das Aufgeben da nicht wirklich. Und selbst wenn ich es anderweitig extra versichere, was ich ja tue, wenn das Gepäck mit dem Equipment weg ist, kann ich nicht produzieren. Akkus darf man auch gar nicht als Gepäck aufgeben. Es sei denn, man möchte man Zielflughafen ohne Akkus landen. Denn diese werden auch ganz gerne von der Security vor dem Start entfernt.

Ich bewege mich heute schon in einer absoluten Grauzone mit meinem Handgepäck, weil ich die 8 kg regelmässig überschreite. Jüngst habe ich einen Germanwings-Flug nicht angetreten, weil sie mich mit meinem Handgepäck nicht an Bord lassen wollten. Nun mag man über meine Probleme lächeln. Einzelschicksal. Wenn ich mir aber alleine ansehe, wie viele Personen, die meine Probleme haben, monatlich von der Autoindustrie von A nach B geflogen werden, dann sind wir gar nicht so wenige.

Sollte die Lufthansa wirklich das neue Format einführen wollen, hoffe ich, dass sie Leute wie uns berücksichtigen. Entweder mit einem Preisaufschlag oder eben mit einer Journalisten-Lösung. Andernfalls werde ich demnächst vor jedem Flug lustig viel argumentieren dürfen.

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