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Reisen. Autos. Menschen.

Hin und wieder lohnt es, sich einfach mal zurück zu lehnen. In die Vergangenheit zu schauen und sich klarzumachen, was da in den letzten Wochen und Monaten schon wieder alles passiert ist. Jan Gleitsmann. Mein Leben auf der Überholspur. So kommt es mir in letzten Zeit zu oft vor. Und dies nicht, weil ich als Überflieger an allen vorbei ziehe. Sondern eher, weil sich mein Leben sich in rasanter Geschwindigkeit entwickelt. Weil wichtige Erlebnisse und Ereignisse geradezu an mir vorbei fliegen. Anfang diesen Jahres war ich noch in Las Vegas, Los Angeles und Detroit. Das war ein Knallerprogramm. Arbeiten, wo anderen Urlaub machen. Zuletzt war ich ja wieder in Los Angeles und im direkten Anschluss in Südafrika. All diese Eindrücke zu verarbeiten, all diese Events auch ein wenig zu geniessen und nicht nur als Job zu sehen. Das ist eine große Herausforderung.

Jüngst habe ich mir einen kleinen Zettel geschrieben, in dem ich das Für und Wieder meiner Profession mal niedergeschrieben habe. Denn wenn ich auch gerne von den Sonnenseiten meines Daseins als Youtuber und Blogger berichte. Selbstredend ist da auch viel Schatten. Ein Drittel des Jahres war ich unterwegs in 2015. Also nicht zu Hause. Für einen Familienvater eher eine suboptiomale Konstellation. Auf die Contra-Seite will ich aber nicht groß eingehen. Ich habe gelernt, dass einem so etwas sofort als Jammern ausgelegt wird. Kehre nur den Sonnenschein nach Aussen! Die Wahrheit will doch eh niemand hören.

Auf der Pro-Seite meines kleinen Zettels standen die drei Wörter „Reisen Autos Menschen“ direkt untereinander. Ich reise gerne. Ich bin sehr gerne unterwegs. Ich liebe es in nahen und fernen Ländern unterwegs zu sein. Und als Auto.Nerd habe ich meine Passion zu meinem Beruf gemacht. Ich fahre einfach gerne unterschiedliche Autos. Und ganz entgegen der weitläufigen Meinung, dass unsereins nur noch Spass hat, wenn man einen Luxus-Sportwagen über eine Rennstrecke prügelt, geht es mir da ganz anders. Sicherlich, ich habe mich wirklich vollkommen in den Porsche 911 Carrera 4 GTS verliebt. Aber genauso kann ich einen Opel Karl wertschätzen. Die Kunst ist es doch, sich so weit wie möglich in die Zielgruppe eines Fahrzeuges hineinzuversetzen und das Autos aus den Augen der Zielgruppe zu bewerten. Das macht mir einfach Spass.

Genau so viel Spass macht es mir bei meinem Job aber eben auch, dass ich viel mit Menschen zu tun haben. Klar, manchmal sind es mehr als mir lieb sind und immer öfter bin ich sehr peinlich berührt, wenn mich jemand freundlich begrüsst, den ich einfach nicht mehr eingeordnet bekomme. Den Namen ja sowieso nicht, aber immer häufiger kann ich auch die Gesichter nicht mehr zuordnen. Aber es eben genau die Vielzahl der Kontakte, die mir das Leben schwer macht, die ich aber auch super finde. Ich lerne immer wieder neue Leute kennen, die mir ganz spannende Dinge erzählen können.

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Jüngst war ich in Wolfsburg und habe Mark Beckmann kennengelernt. Wir hatten eine ganze Menge Spass. Der Mann aus Wolfsburg, der sich dort als Teamleiter um die App-Entwicklung bei Volkswagen kümmert. Ich freue mich jedes Mal aufs Neue, wenn ich Kollegen wie Mark begegne, die für ihre Sache brennen. Da wird nicht ein Standard-Text zum Produkt heruntergeleiert. Die Jungs reissen Dich mit.

Ich erinnere mich noch zu gut an die Fahrveranstaltung des damals neuen Mercedes SL in Marbella. Da kam ein Experte auf mich zu, der für die Entwicklung des Aussenspiegels verantwortlich war. Unter uns. LANGWEILIG! Aussenspiegel! Tz. Ich bitte Dich. Der muss halt da sein. Den nimmste aus dem Regal, schraubste an das Auto und gut ist. Der gute Mann hat aber so begeistert von dem Entwicklungsprozess erzählt, von den Fallstricken, den Herausforderungen und dem nun für ihn perfekten Ergebnis, dass ich im Anschluss der Unterhaltung gemerkt habe, dass Aussenspiegel-Entwicklung echt heisser Scheiss ist. Und ich meine das vollkommen ernst. Es kommt doch nicht mal auf das Produkt selbst an. Also schon, aber nicht, wie wichtig das Produkt im Gesamtbild ist. Es kommt darauf an, dass da Leute sind, die mit großer Hingabe und Ingenieurskunst Sachen bauen. Sachen, die wir für selbstverständlich nehmen, deren ganz speziellen Wert man aber wirklich erst vollkommen verstehen kann, wenn man sich mit den Machern unterhält.

Und eben genau so eine Person ist auch Mark Backmann gewesen. Er hat mich auf seine freundliche, lockere und teilweise auch sehr nüchterne Art vollkommen begeistert. Weil ich im Gespräch verstanden habe, was die Jungs da wirklich zaubern und machen. Klar, das Ergebnis mag auf den ersten Blich erstmal nicht so spektakulär wirken. Aber wenn man dann versteht, wie die App entstanden ist. Und was nicht alles damit zusammen hängt und was durch diesen ersten Vorstoss in Zukunft noch denkbar ist, dann möchte ich eigentlich nur noch über die Werksgelände der Hersteller schlendern und hier und da schnacken.

Der Kontakt zu den Menschen hinter den Maschinen macht wirklich einen Großteil meines Jobs auf und hält auch das einen oder andere Contra meiner kleinen Liste locker in Schach.

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