Es ist ja kein Geheimnis, dass ich gegenüber den Modellen der französischen Marke Citroen sehr aufgeschlossen bin. Ich bin von 2005 bis 2008 einen 1987 Citroen CX TRD2 Break gefahren und habe dieses Auto, trotz seines Leichenwagen-Formats wirklich geliebt. Der Turbo-Diesel mit seinen 120 PS lässt auch sehr flotte Autobahn-Fahrten zu, das Platzangebot ist einfach gigantisch und das Handling, insbesondere im Schnee ist wirklich phänomenal. Davon mal abgesehen schwebt man dank Hydropneumatik wirklich angenehm über den Strassen. Dennoch habe ich mich von dem Riesen getrennt, der durch einen Audi A4 Avant Firmenwagen abgelöst wurde.
Ein paar Tage länger befindet sich eine Citroen DS von 1973 in unserem Familienbesitz. Meiner Meinung nach eins der schönsten Autos, die überhaupt je gebaut wurden. Das Fahrgefühl ist gigantisch, aber wie das eben so bei den Klassikern ist, im Stadtverkehr ist die Göttin mit ihren 4.84m Länge trotz Servolenkung etwas ungelenk und auf der Autobahn macht die Geräuschkulisse ab 120 km/h wirklich kaum noch Spass.
Mit meiner aktuellen, ansatzweise wahnwitzigen Idee „Ich brauche ein neues Auto“ habe ich mir den Citroen C4 Cactus jetzt ein paar Mal konfiguriert. Ich bin den Cactus im Sommer 2014 gefahren (Ausfahrt.tv Video) und war durchaus angetan. Wenn man sich für die Kopfnicker-Automatik entscheidet, hat man in der ersten Sitzreihe eine durchgezogene Sitzbank, was ich einfach mag. Und ich finde, dass es seit langem mal wieder ein echter Citroen ist. Ein Auto, was polarisiert und nicht jedem glattgelutscht gefallen will. Die Plastik-Luftpolster an den Seiten sind vielleicht nicht gerade schön, aber durchaus zweckmässig – vor allem ist es mal eine ganz neue Idee.
Die Nachteile des Fahrzeugs sind in meinen Augen, die Ausstellfenster in den hinteren Türen, die bislang nur im ganzen umklappbare Rückbank, wie eben eine durchgehend eher schlappe Motorisierung und ein Automatikgetriebe, was an das Fahren bis alten smart-Generationen erinnert. Zudem ist dieses nur mit dem schwächeren 92 PS Diesel kombinierbar.
Wir hatten den Cactus damals in dem „Hello Yellow“ genannten Gelb und ich mochte den Wagen wirklich. Allerdings hat sich das jetzt vollkommen geändert. Während alle hellen Farben dem Auto irgendwie einen eher skurrilen Look geben (Ich habe doch irgendwie Assoziationen zu meinen Playmobil-Autos früher), sieht er ganz in schwarz mit den optionalen schwarzen 17″ Folgen richtig böse aus. Finde ich.
Zur Weltpremiere des Cactus in Genf 2014 hatte Citroen noch ein Konzept namens 2014 Citroen C4 Cactus Aventure Concept auf dem Stand stehen, was mit einer massiven Offroad-Bereifung Endruck machen sollte (hat bei mir geklappt), aber im Grunde ein wenig absurd ist, weil der Cactus trotz SUV-Ansatz ja nur mit Frontantrieb zu kaufen ist. Dennoch denke ich, dass die Franzosen sich einen Gefallen tun würden, wenn sie dieses Showcar als limitierte Sonder-Edition auf den Markt werfen würden (Mercedes hat ja unlängst mit der Portalachsen-G-Klasse aka Mercedes-Benz G 500 4×4² Studie gezeigt, dass man da durchaus Emotionen erregen kann.)
Der Citroen C4 Cactus als E-HDI 92 ETG6 (92 PS Diesel mit Kopfnicker-Automatik) in der SHINE Ausstattungslinie und Vollausstattung (Leder, Navi, Panorama-Dach, 17″ Alus) kostet 25.310 Euro. Wenn ich gewillt wäre, drei Jahre lang das gleiche Auto zu fahren, wäre der durchaus ein paar weitere Gedanken wert. In Schwarz! Aber dann. Drei Jahre. Huh.
Update (30.12.2015): Mittlerweile gibt es ein paar Anbieter, die in ihrem Sortiment Teile zur Individualisierung des Cactus bieten. Spaccer bietet einen Höherlegungssatz an – bis zu 48mm soll man den Citroen C4 Cactus aufbocken können. Citroens Haus- und Hoftuner Musketier bietet auch eine Höherlegung an, ebenso einen Satz zum Tieferlegen des Cactus und diverse Felgen und Bodykit-Teile an.
22 Kommentare