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Mein erstes Mal: Finnland

Am Wochenende war ich das erste Mal in meinem Leben in Finnland. Das ist schon ganz schön beschämend, immerhin habe ich eine finnische Tante. Das Team von Porsche hatte mich eingeladen an einem Fahrtraining der Porsche Driving Experience teilzunehmen. Die haben dort oben im Winter ein 33 ha grosses Areal in das sie Handlingkurse schaufeln. Eigentlich schaufeln sie die vereisten Seen dort vom Schnee frei, damit unsereins dann dort sein fahrerisches Können verbessern kann.

Zunächst ging es aber von München mit dem Flieger nach Kittilä in in Finnisch-Lappland, wo sich in 15minütlicher Flughafennähe das Wintersport-Resort Levi befindet. Dies Ausgangsbasis für unsere Aktivitäten. Auf dem Flugplatz (KTT) bin ich zum ersten Mal in meinem Leben hinter einem Follow-Me-Auto hergelaufen – so hat man uns nämlich den Fussweg vom Flieger zum Terminal gezeigt. Man muss die Finnen allein für diese Aktion schön mögen.

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Der eigentliche Event war grossartig und ein Erlebnis für sich, ich werde darüber noch ausgiebig in meinem Auto-Blog berichten. Nur so viel – einen 911er auf dem Eis zum Driften zu bringen macht einfach unglaublich viel Spass. Wir hatten an dem Samstag aber auch ein feines Wetterchen. Gerade mal 0° Celsius zeigte das Thermometer an, in dem Einladungsschreiben war uns noch mit Temperaturen um die -20° gedroht worden. Als dann gegen Mittag auch noch die Sonne herauskam, zeigte sich die Natur von seiner wunderschönen Seite. Das Areal ist eingefasst von Tannenwäldern, so dass man nicht viel ausser Tannen, noch mehr Tannen und entsprechend viel Schnee bestaunen konnte. Das alleine hat aber schon ausgereicht, um mich in Verzückung zu bringen – denn allein das Licht hatte dort oben ein ganz besondere Wärme.

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Am Vorabend habe ich zum ersten Mal in meinem Leben Rentier gegessen. Schmeckt wie Wild. Nicht besonders aufregend, aber durchaus lecker. Gespeist wurde in einem Ice Dome, einem riesigen Iglu mit Tischen und Bänken aus Eis. Das hatte durchaus was, war aber auch schweinekalt.

Am Abend nach dem Event bin ich dann das erste Mal in meinem Leben auf einem Motorschlitten, der Kenner sagt wohl lässig Skidoo, gefahren. Also ganz selbst. Eine Stunde hat der Ausflug durch das dunkle Finnland gedauert. Die erste halbe Stunde war für mich ein fortlaufende Nahtoterfahrung. Ich bin ja lange genug Motorrad gefahren und hatte jede Menge Spass dabei. Da dachte ich mit einer gewissen Arroganz, dass mir auch das Schneemobile einfach fällt. Weit gefehlt. Skidoo und Motorrad haben gerade mal die Gemeinsamkeit, dass sie einen Motor und einen Lenker besitzen. Alles weitere ist ganz anders. Die Leihdinger, die wir hatten haben eine Geschwindigkeit von 80 km/h erreicht, bei mir stand als Topspeed gerade mal 65 km/h auf der Uhr. Es rüttelt und schüttelt die ganze Zeit am Lenkrad und wenn man in die Fahrspur von anderen gezogen wird, dann kippelt das ganze Gerät auch bedenklich.

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Erst nach 45 Minuten habe ich dann verstanden, dass schneller in dem Fall wirklich besser ist, weil mit der steigenden Geschwindigkeit die Kufen sich ihre eigene Spur suchen und sich damit auch das Herumgeschaukel einstellt. Trotzdem. Habe ich gemacht, Häkchen dran. Muss ich nicht noch mal haben. Denke ich. Sag niemals nie. Denke ich auch. Und schwups, nach einer kurzen Nacht musste ich auch schon wieder in zurückfliegen.

Geblieben von meinem Kurzaufenthalt 170 km nördlich des Polarkreises ist neben der höchst spassigen Porsche-Geschichte, dass Finnland sich auf jeden Fall auch im Winter für einen weiteren Besuch empfiehlt, ich dort aber bestimmt nicht wohnen wollen würde. Das Essen war angenehm herzhaft und schmackhaft. Kippen kosten um die 8 Euro und ein Träger Pils ist mit 10 Euro (Informationen vom Kollegen, ich habe selbst kein Bier gekauft) auch deutlich günstiger als ich das angenommen hätte.

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