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Algarve, Portugal

Es muss gut 20 Jahre her sein, dass ich einen aussergewöhnlich schönen Urlaub in Portugal in der Algarve nahe Faro verbraucht habe. Entsprechend gefärbt mag meine Erinnerung an den Steilküsten-Landstrich am südlichsten Zipfel von Portugal sein. Wir hatten damals über fünf Ecken ein Gärtner-Häuschen auf einem riesigen Anwesen als Ferienunterkunft bekommen und konnten das ganze Anwesen inklusive grosszügigem Pool ganz für uns alleine nutzen.

Seitdem war ich schon zwei Mal wieder im Umland von Faro gewesen, hatte dies aber auch irgendwie als „hübsch“ in Erinnerung behalten. Der Punkt war wohl aber, dass ich mich dabei jedes Mal in Richtung Hinterland bewegt habe. In diesem Jahr hat mein Aufenthalt um 23:30 Uhr portugiesischer Zeit am Flughafen von Lissabon begonnen. Mit einem Citroen C3 als Mietwagen bin ich dann vom Flughafen über die Autobahnen, die in einem bemerkenswerten tollen Zustand und zudem noch ziemlich verwaist waren, nach Almancil geflogen. Zuerst war ich ja sehr brav und ordentlich, habe das Tempolimit von 120 km/h auf der Autobahn peinlichst eingehalten. Nach dem dann aber das dritte Fahrzeug von hinten an mir vorbeigeflogen kam, habe ich mein Tempo auch leicht angehoben. Ein wenig surreal war die Fahrt durchaus, denn die leere Autobahn verlief ganz offensichtlich durchs Niemandsland, so dass keinerlei Lichtverschmutzung meinen Blick auf den Sternenhimmel getrübt hat.


Am darauf folgenden Morgen bin ich dann mit dem neuen Mercedes-Benz C450 AMG – ja, Mercedes-AMG hat nun erstmals ein light-Modell vorgestellt von dem ich durchaus begeistert bin (mehr dazu alsbald bei Auto..Geil und Ausfahrt.tv) durch das bergige Hinterland zur Rennstrecke Autódromo Internacional do Algarve nahe Portimão gefahren. Die Streckenführung war herrlich, extrem kurvige Bergstrassen haben für eine Menge Fahrspass gesorgt, die kleinen Dörfchen immer wieder zum Abkühlen des Fahrzeugs gesorgt und meinen Appetit hätte ich mir sicherlich an einem der zahlreichen Orangen-Bäumchen stillen können. Auf der Rennstrecke selbst durfte ich dann zwei Runden im neuen Mercedes-AMG C63S drehen – vor mir mit Erklärungen und Ideal-Linie DTM-Legende Bernd Schneider. Sehr spassig. Ich dachte mir schon, dass der Tag kaum besser werden konnte.


Nach ein paar Stunden vor Ort hatte ich dann die Schnappsidee, mir einem Foto-Location für meinen Testwagen mit Meerblick zu suchen. Ihr wisst schon. Strand, Sonnenuntergang. Das schöne neue Auto. Also habe ich mich auf den Weg zur Küste gemacht. Ein dummer Fehler. Der komplette Küstenstreifen zwischen Portimão und Faro erscheint mir zugebaut. Hin und wieder ist ein Strandabschnitt beschildert, zu dem man dann jenseits der Hauptstrasse so um die 10 Minuten durch reine Wohngebiete fährt. Nur um dann auf einem hässlichen Parkplatz zu enden, von dem aus man gerade mal das Meer erahnen, aber eben nicht sehen kann. Fast 3 Stunden hat mich diese dämliche Aktion gekostet, ohne dass ich auch nur ein Foto von Auto mit Meer hätte schiessen können. Ich bin doch bitter enttäuscht. Die Algarve scheint mir nur noch ein empfehlenswerter Urlaubsort zu sein, wenn man sich in eins der zahlreichen Luxus-Resorts mit eigenem Strandabschnitt einmieten kann. Ich habe meine Urlaubspläne für diese Region jedenfalls verworfen.

#whatabeast

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